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Ii. Landschaftskunde.
die Gunst der Lage durch Anlegung von Häfen ausgenutzt, die wenigstens mittel-
großen Seeschiffen zugänglich sind. Es ist gleichsam ein Vorort Hamburgs, von dem
es durch mehrere Elbarme und die große Insel Wilhelmsburg getrennt ist. Elb-
brücken, großartiger Blick auf die Elbe und Hamburg-Altona. Die Mündung des
Köhlbrand, des Hauptzuwegs zur Elbe, ist verlegt worden, damit für die Hamburger
Hafenanlagen links von ihm Platz gewonnen wurde. Harburg war 1910 mit einem
Verkehr von 307000 aus- und einlaufenden Registertonnen der dritte Hafen der Provinz
und besitzt eine außerordentlich rührige Fabriktätigkeit. 67025 Einw. (1850:3000). —
Der noch weit zerstreute Ort Wilhelmsburg auf der gleichnamigen Insel ist durch
die Hamburger Industrie zu 28225 Einw. angewachsen.
3. Das Mündungsgebiet von Elbe und Weser.
b) Mit dem Alten Lande, zwischen Harburg und der Schwinge bei
Stade, beginnen die Marschen des Herzogtums Bremen, die wie „ein goldener
Saum den abgeschabten Purpurmantel der Heide umrändern".
Im 12. Iahrh. wurde das Alte Land von eingewanderten Flamändern (Holländern)
besiedelt, und dieser stattliche Menschenschlag hat bis heute zum Teil seine Volkstracht,
so die Frauen ihren reichen Silberschmuck, noch nicht ganz abgelegt. Saubere, von
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Landschaftskunde. — Moore- Die Lüneburger Heide.
13
Riffe, als die Überreste verschlungenen Geestbodens, die „Kirchhöfe der Schiffe", darunter
das schlimme Borkum-Riff. Mehrere Feuerschiffe und vier große Leuchttürme auf den
Inseln nebst kleineren auf dem Festlande suchen die Schiffahrt zu sichern, und zahlreiche
Rettungsstationen streben den Schiffbrüchigen der Mordsee menschenfreundlich zu helfen.
4. Die Moore zwischen der Aller und dem Dümmer.
a. L. der Weser. Zwischen dieser und der Aue das Große Moor,
jenseits der Aue das Wieting sm oor. Der 22 qkm messende Moorsee
Dümmer, 2—5 111 tief, ist der zweitgrößte in Niedersachsen und sehr fischreich.
b. R. der Weser. Geest, Moor und geringe Stücke Marschlandes
wechseln miteinander ab. Zwischen der Oker, Aller und dem Braunschweig-
schen der fruchtbare Lehmboden des Papenteichs, an den sich, nach S.o.
bis in die Nähe von Helmstedt vorspringend, der Hasenwinkel mit ergiebigen
Feldern anschließt.
5. Die Lüneburger Heide
besteht mit ihrer Fortsetzung im Stadeschen aus verschiedenen Höhenzügen, die
zusammen eine Art stark gewellten Hochlandes von mäßiger Erhebung bilden.
Sie erreicht 171 m im Wilseder Berge, dem Quellgebiete einer großen
Anzahl von Flüssen (welcher?); nach der Aller und Weser hin senkt der
Rücken sich langsam, nach der Elbe hin fällt er mit steilen Rändern ab.
Der Rücken ist größtenteils ein verwüsteter Waldboden und ist wirklich aus weite
Strecken hin eine Art Wüste geworden, „in der sich Wacholder, Heide und Besenpsriem
Gesellschaft leisten". Andere Stellen sind mit Kiefern und selbst Fichten bestanden, und
die beharrlichen Anstrengungen, die Heide wieder aufzuforsten oder in den Senken die
saftig grünen „Rieselwiesen" anzulegen, gehen einen guten Gang. Großartige Auf-
forstungen durch die Provinzial-Verwaltungen liegen in den Feldmarken von Örrel, Lintel
und Brambostel. Auch fehlt es keineswegs an anbauwürdigen Geestäckern. Das Ein-
sammeln von Heidel- und Kronsbeeren bringt ansehnlichen Verdienst. Die genügsame,
tapser aushaltende Heidschnucke ist dem Heidebauern, der noch nicht mit modernem
Landwirtschaftsbetriebe vertraut ist, so unentbehrlich wie dem Lappen sein Renntier. —
Die Heide besitzt auch manche Züge eigentümlicher Schönheit, den feierlichen Aus-
blick über menschenleere Weiten, klare, plätschernde Heidbäche, anheimelnde Gehöfte unter
alten Eichen und vor allem im Hochsommer Hügel aus Hügel ab die purpurne Decke des
endlos blühenden Heidekrautes, voll summenden Jnsektenlebens. Das sogenannte „Para-
dies der Heide", bei Fallingbostel an der Böhme, mit ihrem Saume von uralten, knor-
rigen Buchen ist sogar recht malerisch. Aus dem 55 qkm großen Truppen-Übungsplatze zu
Munster, Kreis Soltau, ist die Heide vollständig dem Anbau entzogen.
Ein besseres Gepräge weisen die Höhenzüge im n. und ö. Lüneburg
auf, ihr thoniger Boden trägt vielfach schönen Buchenwald. Sie beginnen n.
vom Bruchlande des Drömlings und ziehen in n.n.w. Richtung zum Teil
über die Elbe hinaus. Zu ihnen gehören der Lemgow [go], der Drawän,
die wild- und waldreiche Göhrde, sowie der Kalkberg bei Lüneburg.
Der östlichste Winkel des Landes zwischen der Elbe und der Provinz
Sachsen erinnert durch seinen Namen, das Wendland, daran, daß die Be-
wohner einst Slawen waren. Viel Eigentümliches haben sie sich noch bewahrt
im Körperbau, in Kleidung, Sitten und in der hufeisenförmigen Bauart der
„Rundlingsdörfer", die nur einen Eingang besitzen.
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Landeskunde von Braunschweig und Hannover.
und das Oberwasser vom Unterwasser
trennen. Jene Klappen schwingen an
ihrem unteren Ende um eine Welle
und können von dem auf- wie ab-
wärts gehenden Kahne niedergedrückt
werden. Nach seinem Durchgange
richten sie sich von selbst wieder auf.
Dem Verkehr der Küstenfahrer
und der flachgehenden Dampfer,
welche die Inseln anlaufen, dient
die zwar seichte, aber wohlge-
schützte, belebte Fahrstraße in den
Watten, die mit Baken und Ton-
nen bezeichnet ist. Indessen anch
dem Großverkehr wird unser Bin-
nenland erschlossen werden dnrch
den nahezu vollendeten Dort-
mund-Ems-Kanal.
Dieser soll durch eine Fahrstraße
von fast 300 km den Berkehr des
Niederrheins, den dessen w. Biegung
nach Holland ablenkt, dem Reiche
sichern und wird hoffentlich den Ems-
Häsen neues Leben bringen. Er geht
an Münster vorbei bis an die Hase-
münduug, dann im Bette der vertief-
ten Ems bis 9 km vor Emden und
zuletzt als Seitenkanal in den Dollart.
Tiefe 2^ in, Spiegelbreite 30, Sohl-
breite 18 m.
Geplant wird sodann der Mittel-
lttnd- oder auch Rhein - Weser-
Elb-Kanal. Er soll bei Bewer-
gern vom Dortmund-Ems-Kanal
abzweigen, bei Bramsche die Hase,
bei Minden die Weser, n. von
Hannover die Leine und sodann an-
dere Nebenflüsse der Aller über-
schreiten, die Niederung des Dröm-
lings benutzen und, neben der Ohre
abwärtssteigend, bei Henrichsberg,
n. von Magdeburg, die Elbe erreichen.
Er bietet gewissen Bedenken gegen-
über den nicht häufig in der Welt
vorkommenden Vorteil, daß er auf
325 km Länge nur 6 Schleusen nötig
hat, dabei auf 173 km gar keine. Ge-
plante Stichkanäle: nach Osnabrü ck,
Stadthagen. Hannover - Linden,
Hildesheim, Peine, Braun-
schweig und Magdeburg.
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Bevölkerung. — Staatliche Einrichtungen.
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e. Die Zahl der Seeschiffe betrug in Hannover am 1. Januar 1897: 861
mit 70400 Registertons Netto >)-Laderaum, sie hat seit 1887 um 84 Schiffe
abgenommen. Gewachsen ist in dieser Zahl die der Dampfer von 18 auf 74,
was zumeist von der starken Zunahme der Geestemünder Fischerei-Dampfer
herrührt. Die Flotte des ö. Teiles von Hannover ist um 3000 Tons größer
als die des w. Die Bremer Flotte besaß 1897: 416 500 Nettotonnen, aber
immerhin umfaßte die hannoversche den 4. Teil der preußischen.
f. Seehäfen. Es liefen 1896 auf Seeschiffen an beladenen Tonnen ein
und aus in Geestemünde 327000 (Bremerhaven 1442000,Bremen 1108000),
Emden 164200, Harburg 138500, Leer 104800, Papenburg 64 750,
Wilhelmshaven 52000. Bedeutende Tonnenzahlen erreichten auch Norderney
mit 252000, Norddeich bei Norden mit 251000, Borkum mit 152000, aber
diese rühren überwiegend von dem täglichen Verkehr der Personendampfer her,
die kaum als Seeschiffe zu bezeichnen sind und dem Verkehr der Badegäste
dienen. Für den Fluß-, Kanal- und Küstenverkehr gilt folgende Reihen-
folge: Harburg, Norderney, Norddeich, Geestemünde, Leer, Papenburg, Emden
und Brunshausen bei Stade.
g. Auf die Wohlhabenheit der Bevölkerung läßt sich einigermaßen
schließen aus dem Ertrage der Einkommensteuer; dieser betrug 1898 im
Staate Preußen 4,24 J( auf den Kopf, in Hannover 3,56 Jl. Braunschweig
gilt mit Recht für eins der wohlhabendsten Länder des Reiches.
Viii. Staatliche Einrichtungen.
A. Braun schweig.
a, Die Grundlage des Staatslebens bildet die im Jahre 1832 durch die neue
Landschaftsordnung umgestaltete Staatsverfassung und dazu die Verfassung des
Deutschen Reiches. Im Bundesrate hat Braunschweig 2 von den 58 berechtigten
Stimmen, in den Reichstag entsendet es 3 von den 397 Abgeordneten.
b. Der Regent von Braunschweig ist Se. Kgl. Hoheit Prinz Albrccht von
Preußen, geb. am 8. Mai 1837. Er regiert das Herzogtum mittels des Staats-
Ministeriums unter Mitwirkung der Landesversammlung (Landtag), welche aus
48 auf 6 Jahre gewühlten Abgeordneten zusammengesetzt ist und alle 2 Jahre zusammen-
berufen werden muß. In der Zwischenzeit vertritt ihre Rechte ein ständischer Aus-
schuß von 7 Mitgliedern. Das Staatsministerium gliedert sich in 3 Departements:
des Innern, der Finanzen und der Justiz nebst Kultus.
Besondere Behörden sind die Herzogliche Kammer, welche die Staatsgüter (Do-
mänen, Forsten, Bergwerke u. s.w.) verwaltet, und das Herzogliche Finanzkollegium
zu Braunschweig, welches das Finanzwesen des Staates leitet. — Das Land ist finanziell
sehr wohlgestellt. Für den Staatshaushalt waren angesetzt 1898 an Einnahmen
14 715000, an Ausgaben 14443760 ^/. Die Zivilliste des Regenten wird außerdem aus
den Einkünften des Kammerguts bestritten. Die Schulden betragen 20,2 Millionen oder
nur 46 Jl auf den Kopf, während in Preußen 204 Jl ans den Kopf der Bevölkerung
kommen. An Einkommensteuer kamen 1898 : 6,51 Jl auf den Kopf. Vgl. dazu oben.
') Netto tonnen gelten für den Laderaum, Bruttotonnen für den gesamten
Raumgehalt des Schisfes. Gerechnet wird nach britischen Registertons zu 2,83 kbm,
welches Raummaß auch das Deutsche Reich für Seeschiffe angenommen hat.
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6. Ostfriesland.
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größere Marschlandschaften: zwischen Ems und Leda das Oberledinger
Land, links der Ems das Reiderland, nördlich vom Dollart die Krumm-
hörn, nördlich von der viereckigen, immer mehr zuschlammenden Len-Bucht,
an der Nordwestküste, das Norder- und weiter östlich das Harlingerland.
Auf den Tangen, die aus dem Burtanger Moore bis ins Reiderland ziehen,
liegen staatliche, langgestreckte Ortschaften, die in ihrem Gepräge an die Niederlande
erinnern und sich in Weener (4) zur Stadt verdichten, während im Norder- und
im Harlingerlande die Gehöfte meist vereinzelt auf Werften (Wurten) stehen.
Das Reiderland besitzt die fruchtbarsten Polder, denn viel ist der Ems bereits von
ihrem Raube wieder abgerungen, und jüngst ist mit der niederländischen Regierung
ein großartiges Verlandungswerk verabredet worden, das durch Leitdämme, die von
beiden Zeiten vorstoßen, den Dollart südlich von der Einmündung der Ems in Polder-
land verwandeln kann. Die Krummhörn ist benannt nach den auffällig krummen
Wegen und Kanälen, welche die gleiche Richtung einhalten wie die Deiche. Die Kanäle
münden zum Teil bei Emden. Um die Emsmündung herum liegt der Boden unter
der Durchschnittshöhe des Meeres.
Leer (13), auf einer Sandzunge an der schiffbaren Leda und unweit der Ems,
hat sich mit großen Kosten einen weiten Hafen geschaffen dadurch, daß eine Fluß-
schlinge der Leda durch Damm und Schleuse abgesperrt wurde. Aber es hat schwer
mit dem aufblühenden Emden (24) zu ringen. Dieses ist der bei weitem ansehn-
lichste Platz des Landes mit geschichtlicher Vergangenheit, eine Stadt der Kanäle von ganz
holländischem Gepräge im alten Teile- höchst sehenswertes Rathaus mit bedeutender
Waffensammlung. Emden lag ehemals unmittelbar an der Ems, aber die einst bedeutende
Blüte der Stadt wurde geknickt durch das Abweichen des Flusses nach 8, und die
Anlage eines Tiefs nach dem Flusse wie die Fürsorge der Regierung konnte lange
Zeit diesen Ausfall nicht wieder ausgleichen. Die Notlage hat sich mit einem
Schlage gewandt durch den 1902 mit einem Kostenaufwands von 7,6 Mill. Mark
vollendeten Außenhafen. Er ist mit den besten Mitteln des Güterumschlags aus-
gestattet, so einem elektrischen Kohlenkipper, der in einer Stunde 12 Waggons Kohlen
ins Schiff kippen kann, und einem elektrisch betriebenen Kran, der 40 t hebt. Durch
diese Anlagen und den stark benutzten Dortmund —Emshäfen - Kanal (s. S. 53) ist
Emden in wenigen Iahren der erste Hafen Hannovers geworden' seine Einwohner-
zahl ist seit 1895 um die Hälfte gewachsen. Ein umfangreicher Vorhafen ist der
Vollendung nahe (s. S. 55). Emden besitzt 130 Seeschiffe, darunter über 109 Logger
für Hochseefischerei, mit 27600 t Brutto und ist der erste Hafen der Provinz geworden.
1912 gingen an beladenen Register-t aus und ein 1872168, dazu kamen 98040 auf
Fluß- und 2442238 auf Kanalschiffen. Einfuhr vor allem Getreide und Erze, Ausfuhr
Kohlen; Zweigniederlassungen der „Hapag" und des Norddeutschen Lloyd.
Im nördlichen Teile des Landes sind sämtliche größeren Orte an der Scheide
von Geest und Marsch erwachsen (warum?), so Norden, Esens und Wittmund.
Norden (7), die älteste Stadt Ostfrieslands, erfreut sich regen gewerblichen Lebens
(„Doornkaat") und vermittelt durch den Hafen von Norddeich den starken Verkehr
des Festlandes mit Norderney. Große Telefunken-Station.
e) Von den sieben Ostfriesischeninseln werden sechs durch Steinbrüstungen,
Buhnen (das sind rechtwinklig von der Küste ins Meer laufende Steindämme)
und durch Bepflanzen der Dünen mit großen Kosten geschützt (s. S. 79). Die
jüngste Insel, der als Dünenwall entstandene Memmert, ist unbewohnt,
Borkum (3) ist ein bedeutendes Seebad und besitzt allein noch Marschland,
1 Von leu [leöi] im ostfriesischen Platt — träge, bei Gewässern — seicht.
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
5. Viehzucht. — 6. Fischerei.
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Ganz anders stellt sich das Verhältnis für das dünner bevölkerte Hannover, wenn
der Viehbestand auf die (Einwohnerzahl bezogen wird, denn dann steht es in allen diesen
Vieharten hoch über dem Durchschnitte Preußens und abgesehen von Ziegen auch
Vraunschweigs. Dem starken Rückgange der Schafzucht im übrigen Preußen, 4,4°/«,
steht in Hannover sogar ein Zuwachs gegenüber und in Braunschweig ein Rückgang
von 3,io/o. In Hannover haben Aurich und Stade verhältnismäßig den stärksten
Bestand an Pferden und versenden diese weithin. Berühmt ist das Königl. Landes-
gestüt in Celle. Aurich kann sehr starken Handel mit „ostfriesischem Rindvieh" be-
treiben, und mit dem ungeheuren Bestände von 1211 Schweinen auf 1000 Einw.
stieg Lüneburg um 819 über den Preußens und um 857 über den des Reiches, und der
Kreis Hoya kam doppelt so hoch— Die Bienenzucht geht leider immer mehr zurück.
Preußen besaß 1907: 1541350 Stöcke, Hannover 213296, davon Lüneburg 66234,
Braunschweig 9510. Auf 1000 Einw. kamen Hühner in Braunschweig 1084, Hannover
1833, Preußen 1041.
6. Fischerei. Der arg zerrüttete Fischbestand unserer Binnengewässer wird
durch rege Fürsorge von Regierungen und Privatleuten, namentlich auch durch den
Deutschen Fischereiverein wieder gehoben. Die Einführung von Schonzeiten, die
künstlichen Brutanstalten, z. B. in Herrenhausen und bei Hameln, das Aussetzen von
Millionen von Fischeiern weisen bereits günstige Wirkungen auf. Am Stauwerke bei
der Weserbrücke von Hameln ist immer noch die bewährteste Stelle des Lachsfanges, aber
die an mehreren Wehren der Weser eingebauten „Lachstreppen" werden von den Fischen
anscheinend nicht gern benutzt. Zur Jucht von Edelfischen sind vielfach große Teichanlagen
geschaffen, und in der Lüneburger Heide werden künstlich überschwemmte Wiesen mit
Erfolg dazu verwandt. 1910 waren hier vorhanden 600 Morgen Forellen-, 700 Morgen
Karpfenteiche (1 Morgen rund — ^ ha). Das Teichgut der Landwirtschaftskammer der
Provinz im Kreise Isenhagen umfaßt 252 Morgen. Die Pachtsumme für den Fischfang
im Steinhuder Meer bringt jährlich 8000, im Dümmer 5000 M. — In Braunschweig
hat sich der Bestand an Karpfen und Krebsen sehr vermehrt.
In der Seefischerei ist Hannover immer stärker vorwärts gekommen. Die
Küstenfischerei, namentlich auf Schollen, Schellfische und Granaten (Garneelen), wird
von vielen Küstenorten rührig betrieben. Hochseefischerei, die ihr Augenmerk
besonders auf Schellfisch, Steinbutt, Seezunge, Rotzunge usw. richtet und bis über
die Doggerbank, ja bis nach Island, der Küste der Sahara und noch weiter hinaus,
vor allem aber im Skagerrak ihre Beute sucht, wird von dem größtenteils hamburgi-
scheu Finkenwerder und ganz besonders von Geestemünde betrieben, wo 1897 ein
großer Fischereihafen von der Regierung angelegt und das der größte Fischplatz des
Festlandes geworden ist. 1912 besaß Hannover über 250 Fahrzeuge für Hochsee-
fischerei von 632 in ganz Preußen. Von den 674 Fischereifahrzeugen der deutschen
Nordsee waren 247 Dampfer, 105 Segler mit Hilfsmaschinen oder Motoren; 303
Schiffe waren preußische, 136 oldenburgische, 124 in Hamburg, 117 in Bremen
beheimatet. Emden besaß 107 Segler und 23 Dampfer, Geestemünde 81 Dampfer.
Diese treiben den Schleppnetzfang in der Nordsee und im Ozean mit großem Erfolge,
denn das Deutsche Meer übertrifft alle anderen an Fülle der edlen Plattfische, wo-
gegen die Schellfische offenbar abnehmen und deshalb bei Island gesucht werden
müssen, wo die deutschen Schiffe 1911 den gewaltigen Fang von 1,6 Millionen Jh
Wert erzielten. Dorther wurden für 2,i Mill. J6 Kabeljau geholt, und 1913 lief
in Geestemünde ein Dampfer mit dem ungeheuren Fange von 1,3 Mill. Pfund Fischen
ein, die von verschiedenen Schiffen gefangen, in Island eingesalzen waren und von
den „Deutschen Stock- und Klippfischwerken" in Klippfische verarbeitet werden sollten.
1 Die preußische Viehzählung vom 1. Dezember des futterarmen Jahres 1911
hat einen Rückgang der Rinder von 1282 636 auf 1265350, der Schafe von 628284
auf 472351, aber einen Zuwachs der Pferde von 253329 auf 271763 und der Schweine
von 2348790 auf 3124010 erbracht.
Oehlmann, Landeskunde von Hannover und Braunschweig. 4. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Oehlmann
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hannover Braunschweig Hannover Aurich Stade Celle Hannover Braunschweig Braunschweig Hannover Herrenhausen Hameln Hameln Lüneburger_Heide Braunschweig Island Hamburg Bremen Nordsee Island Island Klippfische Braunschweig
78 Fischereihafen in Geestemünde. — Verpacken von Klippfischen.
31. Geestemünde. Flotte der Hochsee-Fischdampfer im Fischereihafen. Die stark gebauten und mit
sehr leistungsfähigen Maschinen ausgestatteten Dampfer sind gegen 38 m lang. Links Dampfkran
und Fisch-, Derfteigerungs- und Packhallen.
32. Geestemünde. Verpackung des Klippfisches im „Ersten Deutschen Stock- und klippfischwerk".
Kabliau, Seelachs, Schellfisch usw. werden in großen Trockenkammern künstlich getrocknet, als „Klipp-
fisch" in überseeische Länder befördert und bieten Schiffen auf langer Fahrt ein schmackhaftes Nahrungsmittel.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]